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Formel 1: Gerhard Berger: Wer Red Bull am ehesten schlagen kann | Motorsport

Mit Ferrari verhinderte der Österreicher 1988 eine perfekte McLaren-Saison. Hier erklärt er, warum Red Bull aktuell so schwer zu schlagen ist.

SPORT BILD: Herr Berger, Zeitreise ins Jahr 1988: McLaren hat damals 15 von 16 Rennen gewonnen. Nur in Monza haben Sie im Ferrari gesiegt und McLarens Serie durchbrochen. In der Saison 2023 ist Red Bull bislang ungeschlagen. Klingt vertraut, oder?

Gerhard Berger (64): (lacht) „Vielleicht sollte ich zurückkommen und wieder Rennen gewinnen. Die heutige Saison erinnert mich sehr an 1988. McLaren hat dominiert, hatte mit Alain Prost und Ayrton Senna zwei Spitzen-Leute und ein Spitzen-Auto. Sie waren eigentlich unschlagbar. In Monza ist es trotzdem gelungen.“

Erzählen Sie mal …

„Ich war meistens auf der dritten Position als erster Angreifer der McLaren. In Monza war ich dann an zweiter Stelle hinter Senna, konnte sogar ein bisschen aufholen. Dann musste Senna am zu überrundenden Schlesser vorbei. Sie haben sich berührt, Senna war raus. So habe ich gewonnen. Der einzige Nicht-McLaren-Sieg. Das ist natürlich in Erinnerung geblieben. Heute ist es ähnlich, auch wenn wir noch einige Rennen vor uns haben.“

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Quelle: bild 14.09.2023

Senna crashte, Prost hatte einen Motorschaden. Ist Red Bull dieses Jahr auch nur zu stoppen, wenn etwas Außergewöhnliches passiert?

„Aus eigener Kraft ist es momentan schwierig für die anderen. Max macht keinen Fehler, Boxenstopps gehen gut, die Strategien stimmen, technische Probleme gibt es nicht. Aber dieser Lauf hört irgendwann mal auf. Ich würde mich für Red Bull aber freuen, wenn sie es durchziehen können.“

Wer macht dieses Jahr am ehesten den Berger und kann Red Bull schlagen?

„Schwer zu sagen. Wenn man sich den Max wegdenken würde, wäre es eine super Meisterschaft, das Feld ist eng, vier Teams stehen in den Startlöchern. Mal sind die Ferrari gut aufgestellt, mal Aston Martin, McLaren oder Mercedes. Lewis Hamilton ist einer, der immer genau weiß, wann sein Tag gekommen ist, wann es funktionieren kann. Er wird vermutlich der sein, der es mitnimmt.“

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Haben Sie einen Tipp für ihn?

„Immer am Ball sein und da sein. Und möglichst weit vorn in der Startaufstellung stehen.“

1988 hatte McLaren zwei starke Piloten. Bei Red Bull hat Verstappen die Nase klar vorn.

„Damals sind zwei Rennfahrer zusammengekommen, die die besten in ihrer Zeit waren. So war immer Spannung gegeben, weil die Fetzen geflogen sind, auf und abseits der Strecke. Das war gut für die Fans und die Formel 1. Das haben wir jetzt nicht. Max spult seine Runden ab, macht keinen Fehler, ist der Schnellste.“

Erleben wir den Beginn einer neuen Ära? Sebastian Vettel dominierte bis 2013 mit Red Bull, dann Mercedes mit Hamilton. Und jetzt die Ära Verstappen?

„Max hat übernommen. Vor Kurzem hat man noch gesagt, Lewis ist der beste Rennfahrer. Jetzt würden die meisten wohl Max nennen. Ich auch. Er erinnert mich sehr an Senna.“

Wie meinen Sie das?

„Schneller Kurs, langsamer Kurs, Regen, trocken, erstes Training, zweites Training, er ist immer vorne. Das ähnelt sehr dem, wie Senna damals das Feld bespielt hat.“

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